Referent Dr. Volker Behrens zu Gast in Maulbronn

Der aktuell angekündigte Starkregen für den Südwesten Deutschlands sollte uns Mahnung und Warnung zugleich sein – ebenso das Absterben von Buchenkronen in den Wäldern unserer Region oder der Hungertod zahlreicher Meisenküken, deren Eltern witterungsbedingt zu wenig Nahrung finden. Die Auswirkungen des Klimawandels bekommen wir deutlich zu spüren. Die Energiewende ist unsere Pflicht und Verantwortung. „Deshalb müssen wir heute Energienutzung effizient machen“, so der Physiker Dr. Volker Behrens. Seine Haltung ist vorausschauend und transparent.

In seinem Vortrag „Photovoltaik als Teil der Energiewende“ am Donnerstagabend, zu dem die LMU in die Feuerwache Maulbronn einlud, erläutert der 68-jährige Vorsitzende des Initiativkreis Energie Kraichgau e.V. sachlich und nachvollziehbar, dass der zügige Ausbau von Photovoltaik (PV) in Kombination mit Windkraftanlagen voranschreiten muss. Andere erneuerbare Energien wie beispielsweise Biogas, Erdwärme oder die Wasserkraft müssten dabei auch berücksichtigt werden, stünden aber in Deutschland nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. 

Sein Fazit lautet: Die Freisetzung von Treibhausgasen durch den Menschen kann nur durch eine Transformation in den Bereichen Mobilität, Wärme, Haushalte und Industrie zu Null geführt werden. Dafür müsse Energieverschwendung beendet und konsequent erneuerbare Energie gewonnen werden. In Bezug auf Photovoltaik sei eine Erweiterung der Stromerzeugung um mehr als den Faktor 10 nötig, weshalb der Ausbau gleichermaßen im Privatbereich, im kommunalen Bereich und in der Freifläche erfolgen müsse. Dass beispielsweise die Gemeinden im Landkreis Karlsruhe nur etwa 20% von statistisch ca. 80% möglicher Dachfläche für die Gewinnung von Strom aus der Sonne nutzen, zeigt das Potential für den unbedingt nötigen Ausbau von Photovoltaik auf bestehenden Gebäuden – sowohl privaten als auch öffentlichen. PV auf Freiflächen sei unumgänglich, da nur etwa die Hälfte der für die Energiewende benötigten Solarkraft über Dachflächen gewonnen werden könne. Trotzdem müsse sorgfältig abgewogen werden, um das bestmögliche Ergebnis für das Landschaftsbild, die Landwirtschaft und den Artenschutz bei geringstmöglichem Flächenverbrauch zu erzielen.  Knapp drei Stunden referierte Behrens ausführlich, anschaulich und stand zahlreichen Fragen aus dem Publikum Rede und Antwort.