Heute wollen wir Ihnen in unserer Reihe den Wolligen Schneeball (lat. viburnum lantana) vorstellen. Er erreicht eine Höhe von 2,5 Metern und eine Breite von 2 Metern. Seinen Namen verdankt er seinen wollig graugrün behaarten Blättern und Triebspitzen sowie seiner schneeballförmigen weißen Blüten. Oft schon ab Mitte Juli trägt er leuchtend rote Früchte, die sich bei Vollreife schwarzblau färben. Er ist frosthart, sonnige oder halbschattige Standorte gefallen dem Schneeball gut. Er hat ein hohes Ausschlagsvermögen. Rückschnitt wird gut vertragen.
Aus den Ästen des Strauches wurden und werden Pfeile für das Bogenschießen gefertigt, die wegen des faserigen Aufbaus sehr elastisch und bruchfest sind. Speziell Schützen des traditionellen Bogenschießens nutzen sie. Schon die bei der 5300 Jahre alten Gletschermumie Ötzi gefundenen Pfeile waren aus diesem Holz gefertigt. In den unreifen Beeren, den Blättern und in der Rinde enthält er giftig wirkende Glycoside und Viburnin. Die unreifen Beeren stellen für Kinder eine gewisse Gefahr dar; es ist allerdings nicht mehr als Erbrechen und Durchfall zu erwarten. Im reifen Zustand sind sie ungiftig.
Die Früchte des Wolligen Schneeballs hängen oft getrocknet im Winter noch an den Zweigen, sodass das Gehölz ein wichtiges Vogelnährgehölz ist, von dem auch die abgefallenen Beeren von Rebhuhn und Fasan gefressen werden. Auch viele Säugetierarten nutzen die Früchte. Zudem leben Wanzen-, Falter- und Gallmückenarten auf dem Strauch. Durch seinen dicht verzweigten, sperrigen Wuchs ist der Wollige Schneeball ein gutes Vogelschutzgehölz.